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IT-Großprojekt e-SENS am 31. März 2017 erfolgreich abgeschlossen

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Das von der Europäischen Kommission initiierte IT-Großprojekt e-SENS (Electronic Simple European Networked Services) wurde nach dreijähriger Laufzeit am 31. März 2017 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Projekt sollten die Voraussetzungen für eine europaweite digitale Infrastruktur verbessert werden, um grenzüberschreitend elektronische Dienste für Bürger, Verwaltungen und die Privatwirtschaft zu ermöglichen und so den digitalen europäischen Binnenmarkt zu stärken.

Dabei baute e-SENS, an dem 100 öffentliche und private Partner aus 22 Ländern beteiligt waren, auf vorangegangene europäische IT-Großprojekte wie STORK (elektronisches Identitätsmanagement), PEPPOL (elektronische Beschaffungsvorgänge), epSOS (elektronische Kommunikation im Gesundheitsbereich, SPOCS (elektronische Unternehmensgründung) und e-CODEX (elektronische Kommunikation im Rechtsbereich) auf. Ziel waren die Konsolidierung und Harmonisierung der Ergebnisse der Vorgängerprojekte, um auf diese Weise eine allgemeine und übergreifende Grundlage für grenzüberschreitende digitale Behördendienste und Services zu schaffen.

Ein Beispiel ist der Bereich eProcurement, der als Pilotprojekt gilt. Denn die Arbeit von e-SENS hat maßgeblich dazu beigetragen, eine rechtssichere und europaweite digitale Abwicklung von Verwaltungsvorgängen wie die Vergabe von öffentlichen Aufträgen mittels eVergabe zu ermöglichen. Durch den Einsatz von eVergabe-Plattformen wurden die Barrieren für Unternehmen die sich europaweit an öffentlichen Ausschreiben beteiligen möchten, erfolgreich abgebaut, die Kommunikation dank digitaler Mittel deutlich effizienter und schneller und – nicht zuletzt – die Kosten bei der Vergabe von Aufträgen enorm gesenkt. So wird bei etwa 177.000 grenzüberschreitenden Vergaben jährlich die Kostenersparnis auf rund 155 Millionen Euro geschätzt.

Das Bindeglied zu e-SENS auf nationaler Ebene ist das Projekt XVergabe, das bereits 2007 vom Beschaffungsamt und dem Bundesinnenministerium ins Leben gerufen wurde. Mit der XVergabe soll eine einheitliche Schnittstelle mit den diversen bestehenden eVergabe-Lösungen geschaffen werden – eine Erleichterung gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die sich an öffentlichen Ausschreibungen in Deutschland beteiligen wollen. Doch was so vielversprechend klingt, hat bisher noch nicht richtig Fahrt aufgenommen. Einen Hinweis zum aktuellen Stand der XVergabe gibt der Artikel von Andreas Klose im Supply Magazin 01/2017: Laut Projektleiter Rolf Kewitz vom Beschaffungsamt sei der aktuelle Standard der XVergabe die Version 4.5, die eVergabe-Anbieter strebten die Bereitstellung XVergabe-kompatibler Lösungen für das zweite Quartal 2017 an. Mit Neuigkeiten in Sachen XVergabe wäre dann also spätestens Ende Juni zu rechnen.

Über die Plattform CAMPUS bietet subreport bereits seit 2013 mit der XVergabe de Luxe eine Schnittstelle zu anderen eVergabe-Plattformen, über die Ausschreibungen recherchiert, Vergabeunterlagen eingesehen und zentral bestellt und Angebote elektronisch abgegeben werden können. Auch mit dem Elektronischen Vergabeinformations-System subreport ELViS tragen wir den Entwicklungen im Sinne von e-SENS Rechnung: Neben der Umsetzung der rechtlichen Vorgaben der europäischen Vergaberechtsnovellierung 2016 sind etwa die Qualifizierung von subreport ELViS als TED-eSender, die Veröffentlichung der intelligenten EU-Formulare auf TED/SIMAP und die Bereitstellung des Bieterclients auch in englischer Sprache wichtige Bausteine.

Das e-SENS-Projekt bildet einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg von bereichsbezogenen Einzellösungen hin zu einer staaten- und institutionsübergreifenden digitalen Infrastruktur, die auch das eGovernment in Deutschland in Zukunft vorantreiben und für alle Nutzer – Verwaltung, Privatwirtschaft und Bürger – effizienter und einfacher machen wird.

 

 

 

 

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